K.I.T.T. – die wahre Geschichte des Stars aus Knight Rider (2024)

Die dritte Generation des Pontiac Firebird Trans Am wurde von 1982 bis 1992 produziert, aber wenn man dieses Modell erwähnt – vor allem in Europa – erinnern sich viele vielleicht nicht mehr daran, wie er aussah. Erwähnt man jedoch die Fernsehserie Knight Rider und den nicht-menschlichen Protagonisten K.I.T.T., kommt einem die unverwechselbare Silhouette des schwarzen, selbst fahrenden und sprechenden Coupés wie von Zauberhand in den Sinn.

Es gibt viele Anekdoten über die Serie, die von 1982 bis 1986 ausgestrahlt wurde und bis heute mit überraschender Konstanz ausgestrahlt wird, aber die interessantesten sind zwangsläufig diejenigen, die das Auto selbst betreffen. Wie es sich gehört, wurde das Fahrzeug in letzter Minute ausgewählt und zwar nicht ohne Bedenken seitens einiger Führungskräfte des Unternehmens.

Die Serie

Die Serie erzählt von den Taten der "Foundation for Law and Government" (FLAG), die von dem Milliardär Wilton Kinght gegründet wurde. Dieser heuert den bei einer Schießerei entstellten Ex-Cop Michael Long an, gibt ihm das Gesicht und die neue Identität von Michael Knight und macht ihn zu seinem Agenten.

Das wichtigste Instrument von FLAG ist K.I.T.T. (die Abkürzung für "Knight Industries Two Thousand"), ein Auto, das mit hochentwickelter Technologie und einer hoch entwickelten künstlichen Intelligenz ausgestattet ist, die über großes Einfühlungsvermögen verfügt und dazu erzogen wurde, das Leben zu achten und die Menschen zu schützen.

Im Laufe der Serie zeigt K.I.T.T. ausgesprochen menschliche Qualitäten wie Sensibilität und sogar Ironie und baut eine Beziehung tiefer Wertschätzung und Freundschaft zu seinem realen Partner auf (gespielt von Schauspieler David Hasselhoff, der seinen ersten Erfolg dieser Serie verdankt).

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Das Tauziehen mit Pontiac

Laut der Zeitschrift Car&Driver war für die Produktion ursprünglich ein Datsun 280ZX vorgesehen. Ende 1981 brachte Pontiac jedoch den überarbeiteten Firebird auf den Markt. Ein attraktiv gestaltetes Coupé, von dem der Trans Am die leistungsstärkste und schnellste Version war und das die Aufmerksamkeit der NBC-Produzenten mehr auf sich zog als sein aktualisierter Zwilling Chevrolet Camaro im selben Jahr.

Die Beteiligung des Unternehmens war jedoch nicht unproblematisch: Die Vorgängergeneration war von einem starken Verkaufsrückgang begleitet worden und während einige befürchteten, die Show würde sich als banal und wenig hilfreich für das Image des neuen Modells erweisen, waren andere der gegenteiligen Ansicht.

Zu letzteren gehörte auch der PR-Manager von Pontiac an der US-Westküste, Eric Dahlquist, der von anderen Führungskräften unterstützt wurde. Darunter befand sich auch der damals neue Pontiac-Divisionsleiter Bill Hoglund.

Ihm war es zu verdanken, dass vier komplett schwarze Trans Am an die Produktionsfirma der Serie geliefert wurden. Doch dabei blieb es nicht. Es wird geschätzt, dass im Laufe der Produktion insgesamt 23 Firebird Trans Am für die 90 Episoden umgebaut und verwendet wurden.

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Die Superkräfte von K.I.T.T.

Die Änderungen, die an den Autos vorgenommen wurden, betrafen im Außenbereich vor allem die Front, um den markanten roten Scanner unterzubringen (der von Glen Larson, dem Schöpfer der Serie, bereits für die Masken der Soldaten in der Sci-Fi-Serie "Battlestar Galactica" verwendet wurde). Im Innenraum wurden die K.I.T.T.-Umbauten mit einem kranzlosen Lenkrad und einer Hightech-Instrumentierung mit Monitor und Sprachsynthesizer ausgestattet. Der Synthesizer wurde dabei visuell durch eine Reihe roter LEDs dargestellt, die aufleuchten, wenn K.I.T.T. spricht.

Er war so erfolgreich, dass viele Kunden den Wagen serienmäßig in der gleichen Farbgebung und mit ähnlicher Ausstattung bestellen wollten. Ein Bausatz für die Frontpartie mit dem unverwechselbaren Scanner wurde kurz darauf auf den Markt gebracht, und noch viele Jahre nach dem Ende der Serie wurden viele Exemplare mit Zubehörsätzen angeboten, die auch die komplizierte Innenausstattung nachbildeten.

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Der Rest der besonderen Fähigkeiten wurde geschickt mit verschiedenen Spezialeffekten simuliert, von denen viele für die damalige Zeit recht gut waren. In einigen Fällen wurden aber auch maßstabsgetreue Modelle verwendet. Beispielsweise für die schwierigeren und gefährlicheren Actionszenen.

In der Serie war K.I.T.T. mit einem modifizierten Turbinenmotor ausgestattet, der es ihm ermöglichte, mit über 320 km/h zu fahren. Weitere Besonderheiten waren die speziellen Materialien für die Struktur und die Karosserie, die ihn nahezu unzerstörbar machten. Dazu kamen verschiedene telematische Geräte, zu denen im Laufe der Episoden immer wieder weitere Gimmicks hinzukamen ... wie zum Beispiel Krallenreifen, die bei Verfolgungsjagden im Gelände eingesetzt wurden.

K.I.T.T. hatte unter anderem folgende Features, Funktionen und Fähigkeiten:

  • Scanner: Er kann z.B. die Geschwindigkeit eines fahrenden Autos bestimmen, um Ecken sehen und so weiter. Ein direkter Lasertreffer ins Zentrum des Scanners kann ihn völlig zerstören und alle Programme des Autos abschalten.
  • Silent Mode: Ein Modus, in dem K.I.T.T. mit einem unauffälligen, leisen Motorgeräusch fährt.
  • Microjam: Ermöglicht die Manipulation anderer elektronischer Systeme. K.I.T.T. kann so z.B. die Kontrolle anderer Fahrzeuge beeinträchtigen, Autos bremsen, Helikopter steuern oder Kräne lenken. Nicht beachtet wurde hierbei, dass der Bremsvorgang bei den meisten Fahrzeugen (der 1980er-Jahre) ein rein mechanischer Ablauf ist, und somit nicht von K.I.T.T. beeinflussbar wäre.
  • Wechselkennzeichen: K.I.T.T. ist in der Lage sein Kennzeichen vonKNIGHTaufKNI 667zu wechseln, um möglichen Verfolgungen vorzubeugen. Diese Funktion wird nur in einer Folge verwendet.
  • Enterhaken (Grappling-Hook): Hiermit kann K.I.T.T. sich an Bäumen oder Ähnlichem einhaken, um sich selbst zu sichern oder beispielsweise aus Wasserlöchern zu ziehen, wenn seine Räder keine ausreichende Bodenhaftung haben.
  • Seilwinde: Mit Hilfe einer Seilwinde unterhalb seiner vorderen Stoßstange kann er Personen von Felsen abseilen bzw. heraufziehen.
  • Schleudersitz: K.I.T.T. kann Fahrer und Beifahrer mittels Schleudersitz aus dem co*ckpit in die Luft befördern.
  • CO2- und Öldüsen: Mit Hilfe verschiedener Düsen kann K.I.T.T. beispielsweise CO2versprühen, um kleinere Brände zu löschen. Hinter sich fahrende Fahrzeuge kann er mit Öl oder Rauch behindern.
  • Überwachung (Surveillance Mode): Überwacht die nähere Umgebung von K.I.T.T. und warnt über den Comlink vor Gefahren, außerdem kann K.I.T.T. damit Objekte oder Personen verfolgen und Farbaufnahmen von seiner (auch nicht direkt einsehbaren) Umgebung erstellen.
  • K.I.T.T. verfügt über einen eingebauten Geldautomaten.
  • O2-Düse: K.I.T.T. kann die Luft in seinem Innenraum mit Sauerstoff anreichern und so z.B. der Wirkung von Betäubungsmitteln entgegenwirken.
  • Emergency Braking System: Erhöht den Luftwiderstand und ermöglicht K.I.T.T. im Super Pursuit Mode eine große Bremswirkung.
  • Unsichtbarer Sicherheitsgurt: Mit Hilfe desPassive Laser Restraint Systemskann K.I.T.T. seinen Fahrer bei Unfällen schützen.
  • Anharmonic Synthesizer: Diese Fähigkeit erlaubt es K.I.T.T. verschiedenste Geräusche, Tiere oder Personen nachzuahmen. Der Synthesizer kommt u.a. zum Einsatz, wenn K.I.T.T. die Anwesenheit eines Polizeiaufgebots vortäuschen soll.
  • K.I.T.T. kann Telefongespräche abhören, mitschneiden und zurückverfolgen.
  • Über den Comlink kann K.I.T.T. Kombinationsschlösser knacken.
  • K.I.T.T. kann über Wasser fahren.
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Superspeed und die Cabrio-Version

Zu Beginn der vierten Staffel wurde K.I.T.T. nach einem besonders schweren Unfall komplett umgebaut. Er behielt sein ursprüngliches Aussehen bei, bekam aber neue Fähigkeiten, von denen die spektakulärste der "Super Pursuit Mode" war.

Wurde dieser aktiviert, kam es zu einer spektakulären Verwandlung: Karosserieteile wurden gestreckt und angehoben, um zu Flügeln, Spoilern und Stabilisatoren zu werden. Wenn es notwendig war, stark abzubremsen, wurden zusätzliche Bauteile aktiviert, die als aerodynamische Bremsen fungierten. Ein Hauch von TransFormers quasi ...

Die Fahrsequenzen in dieser Konfiguration wurden durch einfache Beschleunigung der Bilder erstellt, um eine Geschwindigkeit von über 300 mph (rund 480 km/h) mit ebenso schnellen Richtungswechseln zu simulieren. Die Verwandlungssequenzen wurden statisch gedreht, wobei der Fokus auf einzelnen Details lag. Der Grund dafür war, dass die Mechanismen zu ihrer Aktivierung zu viel Platz beanspruchten, um in einem fahrenden Auto installiert zu werden, so dass sie auf eine nicht angetriebene Karosserie montiert wurden.

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Und nicht nur das ... dieses neue Upgrade beinhaltete auch den C-Knopf ("Cabrio"), der es dem Auto ermöglichte, sich oben rum frei zu machen, indem das Dach, die Säulen und die Heckklappe verschwanden. Ein modifiziertes Exemplar mit einer hinteren Metallabdeckung wurde verwendet, um K.I.T.T. in dieser Konfiguration zu filmen, aber da die Verwandlung in der Realität unmöglich gewesen wäre, wird sie in keiner Sequenz deutlich gezeigt ...

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